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Die Basilika Sacré-Cœur auf dem Montmartre

Zuckerbäckerstil - treffender könnte man diese römisch-katholische Wallfahrtskirche auf dem Montmartre kaum beschreiben. Wunderschön mit ihren vielen Verzierungen und in strahlendem Weiß leuchtet die Basilika Sacré-Cœur de Montmartre über der Stadt.

Basilika Sacre Coeur

Das Besondere: Die weiße Fassade

Wenn es sonnig ist, strahlt die Fassade von Sacré-Cœur leuchtend weiß über Paris. Das sieht insbesondere vor einem blauen Himmel großartig aus!

Zu verdanken hat das Bauwerk sein Strahlen den Château-Landon-Steinen, aus denen es gebaut ist. Dieser helle und frostresistente Kalkstein wird auch Tavertin genannt und stammt aus dem Département Seine-et-Marne. Während andere Steine im Laufe der Zeit dunkler werden, werden die Château-Landon-Steine immer heller, da sie einen kreidartigen weißen Calcit abgeben.

Basilika Sacre Coeur

Im Inneren von Sacré-Cœur

Im Inneren der Kirche sollte man nach oben schauen: An der Decke der Apsis direkt über dem Altar, ist eines der größten Mosaike der Welt zu sehen: Das "mosaïque du Christ en gloire" ist 475 Quadratmeter groß und wurde von Luc-Olivier Mersion im Jahr 1922 nach 22 Jahren Arbeit fertiggestellt. Es zeigt den in weiß gekleideten Jesus mit ausgebreiteten Armen und einem goldenen Herzen mit Dornenkrone.

Auch die Hauptorgel ist gewaltig: Sie wurde von Aristide Cavaillé-Coll mit 67 Registern gebaut. Entstanden ist sie bereits 1898, über Umwege kam sie 1919 in die Basilika, so sie in neuem Gehäuse aufgestellt wurde.

Aussicht von der Kuppel der Basilika Sacre Coeur

Die Kuppel und die Aussicht über Paris

So kommt man schrittweise hinauf, um die Aussicht genießen zu können:

Von der Metro (Station Anvers) läuft man den Berg hoch auf den Park und die Basilika Sacre Coeur zu. Den Berg muss man nicht zu Fuß erklimmen: Eine Seilbahn (das Funiculaire du Montmartre) direkt am Hang unter der Basilika erspart den mühsamen Aufstieg. Für Mutige und Genießer kommt trotzdem nur der Weg zu Fuß in Frage.

Oben angekommen bietet sich vom Platz und den Treppen vor der Basilika Sacré-Cœur eine geniale Aussicht über Paris. Hier ist ein beliebter Treffpunkt, viele Paris-Besucher sitzen hier und schauen hinab auf die Dächer von Paris und genießen das Panorama. Ein guter Tipp ist, bei Sonnenuntergang hierher zu kommen, dann wird es oftmals auch ein bisschen leerer. Die untergehende Sonne und die Aussicht über Paris kann man dann bei einer mitgebrachten Flasche Wein, Cidre oder einem anderen Getränk genießen.

Wer einen noch höheren Aussichtspunkt sucht, kann auf die Kuppel steigen: An der linken Seite der Basilika ist der Eingang zu den 300 Stufen, die hinauf auf die 55 Meter hohe Kuppel führen. Einige Stellen beim Aufstieg sind etwas eng – doch oben angekommen wird man belohnt: Von der Kuppel aus hat man eine großartige 360-Grad-Sicht über Paris und seine Umgebung.

Im Inneren der Basilika Sacre Coeur mit Mosaik

Glockenturm und Glocke

Direkt neben dem Kirchenbau befindet sich der Glockenturm. In ihm befindet sich die berühmte Glocke mit dem Namen "Savoyarde." Sie ist die größte Glocke Frankreichs sowie die achtgrößte der Welt und wiegt fast 19 Tonnen. Gegossen wurde sie 1895 im Ort Annecy und wurde nach dem erst 1860 französisch gewordenen Savoyen benannt.

Geschichte von Sacré Cœur

Der Bau der Kirche wurde nach der Grundsteinlegung 1875 vom damals jungen Architekten Paul Abadie begonnen. Inspiriert war sein Entwurf durch die Architektur römisch byzantinischer Kirchen, wie der Hagia Sophia in Istanbul, dem Markusdoms in Venedig und der Kathedrale von Périgueux. Der Architekt Abadie verstarb noch während der Bauarbeiten, weitere Architekten führten sein Werk fort.

Den Standort hatte der Erzbischof von Paris Joseph Hippolyte Guibert gewählt: Auf dem Montmartre, dem damals etwas verruchten Arbeiter- und Künstlerviertel, sollte ein christlicher Wallfahrtsort entstehen. Die Pläne lösten Machtkämpfe zwischen konservativen Katholiken und antiklerikalen Republikanern aus.

Der Bau der Basilika ausgerechnet auf dem Montmartre, war eine direkte Reaktion der Kirche auf die Pariser Kommune

Erst 1914 war die Basilika Sacré-Cœur fertiggestellt, direkt zu Beginn des ersten Weltkriegs. Deswegen wurde sie auch erst im Jahr 1919 nach dem Ende des ersten Weltkriegs von Benedikt XV geweiht.

Lange wurde Sacré-Coeur eine "unverwüstlichen Häßlichkeit“ u.a. wegen ihrer "ruhmrednerischen, unproportionierten Kuppeln“ nachgesagt - noch Jahre nach ihrer Fertigstellung spiegelt sich in der Wahrnehmung des Baus der Konflikt aus den Zeiten seiner Entstehung wieder.


Machen

Die Aussicht über Paris genießen und auch das Innere der Basilika anschauen. Danach oder davor unbedingt auch ein wenig Zeit nehmen und durch das Viertel Montmartre spazieren. Dabei einen Bogen um den recht touristischen Place du Tertre machen.
 

Hinkommen

Métro: Anvers (M2), Abbesses (M12)
 

35 Rue du Chevalier de la Barre, 75018 Paris