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Die Schlösser an der Loire

Märchenhaft und wunderschön liegen die Schlösser am Fluss Loire und seinen Nebenflüssen Indre, Cher und Vienne: Zwischen Orléans und Angers befinden sich über 400 Burgen und Schlösser. Eingebettet in eine schöne ursprüngliche Landschaft mir Auenwäldern und Weinbergen an denen die Loire-Weine wachsen.

Schloss Chenonceau

Heute ist das Tal ein Teil des UNESCO Weltkulturerbes und ist ein regelrechter Besucher-Magnet geworden. Für Radfahrer führt ein Radwanderweg durchs Loire-Tal. Und aufgrund der Nähe zu Paris (ca. 2 Stunden Autofahrt) eignen sich die Gegend auch gut für einen Tagesausflug von dort.

Warum so viele Schlösser genau hier?

Die Loire bildete während des Hundertjährigen Krieges (1337 - 1453) eine Grenze: Den Norden hielten die Engländer besetzt, Frankreich begann sozusagen erst an am Fluss. So baute man Burgen und Festungen aus, denn sie bildeten das benötigte schützende Bollwerk.

Nach dem Ende des Kriegs hatten die Burgen keinen strategischen Wert mehr und verfielen. Doch im 16 Jahrhundert kam die Renaissance und mit ihr der Adel und die Könige, die sich hier niederließen und die alten Schlösser ausbauten. Zur Zeit der Loire-Könige lag in dieser Region das Zentrum der Politik.

Als 1558 der Hof nach Paris zurückkehrte, fielen die Schlösser in einen Dornröschenschlaf. Heute gelten sie als kulturelles Erbe, sind restauriert und können besichtigt werden.

Von den 400 Schlössern stechen vier heraus, ihre Architektur ist besonders und ihre Bedeutung historisch: Amboise, Blois, Chambord und Chenonceau.

Château de Chambord

Es ist das Berühmteste der Loire-Schlösser, 1519 von König Franz I errichtet. Die Architektur ist wahnsinnig aufwändig, vor allem in das Dach mit seinen Türmen, Zinnen, Giebeln und Schornsteinen floss viel Energie. Es gibt über 400 Zimmer und fast ebenso viele Kamine. Der Architekt ist bis heute allerdings unbekannt.

Schloss Chambord

Allerdings schreibt man Leonardo da Vinci, der seine letzten Lebensjahre in Frankreich verbrachte, eine Mitwirkung zu: Er soll die doppelläufige Wendeltreppe geplant haben. Auf ihr können zwei Menschen voneinander getrennt hinauf bzw. hinab gehen. Ob hier die Idee dahintersteckt, dass sich Ehefrau und Geleibte nicht begegnen müssen? Übrigens, wer mindestens zu zweit vor Ort ist, der kann durchaus Spaß mit der gegenläufigen Treppe haben.

Doch durch seine Größe war das Schloss zwar prunkvoll, aber praktisch nicht beheizbar und damit auch nicht bewohnbar. Deswegen blieb es immer "nur" ein Jagdschloss.

Auch wenn das Schloss zum Teil leer steht, sind in ihm zahlreiche Kunst- und Kulturschätze zu sehen, wie Wandteppiche, Möbel und Kunstwerke aus verschiedenen Epochen. Der riesige sechs Hektar große Garten kann in seiner Form aus der Zeit Ludwig XIV besichtigt werden.

Ab Paris-Austerlitz fährt ein Zug (Intercités) bis zum Bahnhof Blois-Chambord. Von dort gibt es zwischen April und Oktober einen Shuttlebus zum Schloss.

Château, 41250 Chambord
 

Château de Chenonceau

Auf den Fundamenten einer ehemaligen Mühle über den Fluss Cher wurde das Schloss Chenonceau gebaut. Seinerzeit war es ein Geschenk an die Geliebte: König Heinrich II. schenkte es Diana von Poitiers. Nach dem Tod Heinrich II ließ Katharina von Medici die dreistöckige Galerie bauen, in der vor allem Feste gefeiert wurden.

Noch heute können im Schloss zahlreiche Schätze besichtigt werden. Dazu zählen wertvolle Wandteppiche, Möbel aus der Renaissance und Gemälde von Rubens, Tintoretto und anderen alten Meistern.

Schloss Chenonceau

Ab Paris Montparnasse mit dem TGV bis Saint-Pierre-des-Corps (Tours). Dann den TER Tours-Chenonceaux bis Chenocneau, das Schloss liegt ca. 15 min zu Fuß vom Bahnhof.

37150 Chenonceaux, Frankreich
 

Château de Blois

Neben Schloss Chambord entstand unter Franz I auch die Anlage Blois. An ihr sieht man den Einfluss italienischer Architektur mit den vielen Loggien, die so viel mehr zum mediterranen Wetter Italiens passen, als zu den kalten französischen Wintern.

Später wurde Ludwig XII wurde in Blois geboren, er machte das Schloss einige Jahre zu seiner Residenz und damit dem politischen Zentrum von Frankreich.

Nach der Revolution war Schloss Blois im Jahr 1845 das erste Loire-Schloss, welches restauriert wurde und diente so dem Vorbild für spätere Restaurierungen z.B. in Azay-le-Riedeau oder Chenonceau.

Von Paris-Austerlitz mit dem Zug (Intercités) nach Blois. Vom Bahnhof sind es 5 min Fußweg zum Schloss.

6 Place du Château, 41000 Blois
 

Château d'Amboise

Hier begann die Renaissance in Frankreich: Nachdem Charles VII von den Feldzügen in Italien zurück war, ließ er Château d‘Amboise im Stil der Renaissance umbauen. An seinen umgestalteten Hof lud er sich zahlreiche Künstler und Gelehrte ein, darunter auch Leonardo da Vinci, dessen Grab übrigens in der Kapelle des Schlosses ist.

Heute können im Schloss die königlichen Gemächer sowie Arbeiten da Vincis besichtigt werden. Außerdem hat man von den Gärten aus hat man ein tolle Aussicht über das Tal der Loire.

Schloss Amboise

Ab Paris-Austerlitz mit dem Zug (Intercités) bis nach Amboise. Dann ca. 15 min Fußweg.
 

Montée de l'Emir Abd el Kader, 37400 Amboise
 


Tipps

Die Loire-Schlösser sind aus Paris gut zu erreichen, und eignen sich sogar für einen Ausflug oder eine Tagestour.

Ab Paris kann man eine organisierte Tagestour zu den Loire Schlössern* buchen.