Giverny: Monets Haus, Garten und Seerosenteich
Die Brücke über den Seerosenteich sieht aus wie in den Gemälden! Das Haus und der Garten von Monet (Fondation Claude Monet), die er in so vielen seiner Bilder gemalt hat, sind heute ein Museum und können besichtigt werden. Das Dorf Giverny liegt nur 70 Kilometer nordwestlich von Paris und ist perfektes Ziel für einen Tagesausflug.
Monet lebte von 1883 bis zu seinem Tod 1926 in seinem Haus in Giverny. Er mietete es zuerst an und begann den Ziergarten Clos Normand mit unzähligen Blumen zu bepflanzen. 1890 konnte er Haus und Grundstück kaufen und 1893 erwarb er ein zweites Grundstück auf der anderen Seite der Straße hinter seinem Ziergarten. Dort legte er den Wassergarten mit dem Seerosenteich und der japanischen Brücke an.
Nach Monets Tod erbte sein Sohn Michel Haus und Grundstücke. Er interessierte sich aber nicht besonders dafür, so kümmerte sich zunächst Monets Stieftochter Blanche darum. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden Haus und Garten stark vernachlässigt, niemand sorgte sich mehr darum. 1966 erbte die Academie des Beaux Arts das Anwesen als Michel bei einem Unfall starb.
Es passierte lange nichts, 1977 waren Haus und Gärten in einem bejammernswerten Zustand: Unkraut hatte Monets Pflanzen verdrängt, Bäume waren gestorben, der Teich versandet und die japanische Brücke so kaputt, dass sie abgerissen werden musste. Man begann alles wieder aufzubauen und so anzulegen, wie es Monet gestaltet hatte. Im Sommer 1980 wurde die Anlage eröffnet und ist seitdem zu einem wahren Besuchermagneten geworden: Über 500.000 Menschen besuchen den Garten des großen Impressionisten jedes Jahr.
Der Clos Normand
Monet liebte seinen Ziergarten den er Clos Normand nannte. Ständig kaufte er neue, teils seltene Pflanzen, die er noch nicht hatte. In der Mitte teile ein Weg mit Pinien den Garten in zwei Hälften. Der zentrale Gang ist mit Eisenbögen überspannt, an denen Rosen ranken.
Geht man durch den Garten, so ist alles voller Beete, Blumen und Blüten. Es blüht und grünt, egal wohin man schaut: Der Clos Normand ist voller Perspektiven, Symmetrien und vor allem Farben.
In den Beeten wachsen einfache Pflanzen wie Gänseblümchen, Sonenblumen, Tulpen oder Narzissen neben seltenen Pflanzen. Oft sind sie nach Farbe kombiniert und wachsen mehr oder weniger freu. Denn Monet wollte, dass sich die Natur ausbreiten konnte.
Der Wassergarten
Das Werk des Malers Monet ist ohne die Bilder der reflektierenden Wolken im Seerosenteich kaum vorstellbar. Und der Blick durch die Weiden über den Teich und die Brücke wirkt tatsächlich wie gemalt.
Als Monet den Garten kaufte, floss hier schon ein Bach hindurch. Er begann, einen kleinen Teich zu graben, den er später mehr und mehr vergrößerte.
Fasziniert von Japan, wurde der Garten wurde Zeuge dieser Leidenschaft des Malers. Monet ließ die grüne japanische Brücke über den Teich bauen. Neben Ahorn und Trauerweiden pflanzte er asiatische Pflanzen wie Ginko-Bäume und Bambus. Schließlich wurden noch die Seerosen in den Teich gesetzt. Es wurde sogar ein Gärtner engagiert, der sich um die Pflanzen kümmerte.
So kam es, dass Monet seine Landschaft zwei Mal gestaltete: Nicht nur beim Anlegen des Garten, sondern auch als er diesen so oft auf Leinwand malte.
Das Haus
Das Haus, in dem Monet 43 Jahre mit seinen Kindern und seiner Frau gelebt hat, kann man besichtigen. Im Erdgeschoss den kleinen blauen Salon (hier hat er gelesen), die Speisekammer, den Atelier Salon, das Esszimmer mit seiner Sammlung japanischer Briefmarken und die Küche mit den blauen Fliesen aus Rouen. Im ersten Stock die privaten Zimmer mit dem Schlafzimmer Monets und dem Zimmer von Alice.
Infos
Haus und Garten von Monet können von April bis Oktober täglich besucht werden.
Tickets oder ganze Touren ab Paris können hier online bestellt werden*.
Hinkommen
Von Paris (Gare St. Lazare) fährt ein Zug nach Vernon, die Fahrt dauert ca. 45 Minuten. Vom Bahnhof Vernon fährt ein Shuttlebus zur Fondation Monet.
Wer vom Bahnhof lieber laufen möchte, der Weg ist ca. 5 Kilometer lang, eine gute Stunde zu Fuß
84, rue Claude Monet, 27620 Giverny
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